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Plagiate durch Fehler im direkten Zitat [sic]

Plagiate durch Fehler im direkten Zitat [sic]

Die korrekte Kennzeichnung von Fehlern in direkten Zitaten ist für wissenschaftliches Arbeiten essenziell. Hierfür wird die lateinische Abkürzung „[sic]“ eingesetzt, was übersetzt bedeutet „so stand es geschrieben“.

Diese Kennzeichnung weist darauf hin, dass bestehende Fehler originalgetreu aus der Quelle übernommen wurden und nicht auf Unachtsamkeit durch dich als Autor zurückzuführen sind.

Werden Fehler hingegen nicht oder falsch gekennzeichnet, kann dies als Verfälschung bewertet werden und zu Plagiatsvorwürfen führen.

Definition

Was ist ein direktes und indirektes Zitat?

Fachliteratur bildet die Grundlage für deine wissenschaftlichen Arbeiten. Hierbei wird unterschieden zwischen zwei Arten des Zitierens:

  • Direkte Zitate
  • Indirekte Zitate

Die eigenen Formulierungen, zum Beispiel die Ergebnisse und Diskussion, sind deine eigenen Interpretationen und Formulierungen. Achte bei allen anderen Kapiteln immer darauf, dass du alle Texte, die auf Basis von fremder Literatur formuliert werden, richtig und vollständig mit einer Quelle belegst. Fehler und Unstimmigkeiten führen zu einem Plagiat.

Plagiate durch Zitate

Direkte Zitate übernehmen Wort für Wort den Originaltext einer Quelle. Diese Zitate stehen in Anführungszeichen und müssen exakt der Quelle entsprechen. Änderungen und Erweiterungen sind möglich, sie dürfen jedoch nur unter strikter Verwendung von wissenschaftlichen Werkzeugen erfolgen.

„Bildung ist die mächtigste Waffe, die du verwenden kannst, um die Welt zu verändern.“ (Mandela, 1993, S. 67)

Indirekte Zitate geben Inhalte sinngemäß wieder und werden durch den Zusatz „vgl.“ oder „nach“ gekennzeichnet, um deutlich zu machen, dass es sich nicht um den exakten Wortlaut der Quelle handelt, sondern um eine Paraphrasierung von dir selbst.

Bildung wird als entscheidendes Mittel zur Veränderung der Welt betrachtet (vgl. Mandela, 1993, S. 67).

Bedeutung

Was bedeutet [sic]?

Die lateinische Abkürzung „sic“ bedeutet übersetzt „so stand es geschrieben“. Diese wird in wissenschaftlichen Texten verwendet, um Fehler im direkt übernommenen Zitat sichtbar zu machen.

Dadurch signalisierst du den Lesern, dass ein erkannter Fehler aus der Originalquelle stammt und nicht auf eigene Fehler zurückzuführen ist.

Beispiel:
„Die Erde dreht sich um die Sone[sic] und die Sonne dreht sich um die Erde.“

Hier weist „[sic]“ auf den offensichtlichen inhaltlichen Fehler hin, der jedoch unverändert übernommen wurde.

Wann wird [sic] verwendet?

Die Anwendung von „[sic]“ erfolgt bei unterschiedlichen Arten von Fehlern innerhalb eines Zitats:

  • Rechtschreibfehler
  • Grammatikfehler
  • Inhaltliche Fehler
  • Wortwiederholungen

Mehrere Fehler in einem direkten Zitat

Sind mehrere Fehler vorhanden, wird jedes einzelne Problem separat mit „[sic]“ markiert. Eine Überhäufung mit Kennzeichnungen sollte jedoch vermieden werden, da dies den Lesefluss beeinträchtigen kann. In solchen Fällen ist zu überlegen, ob das Zitat wirklich notwendig ist oder stattdessen eine Paraphrase sinnvoller wäre.

Beispiel mit mehreren Fehlern:
„Es ist wärmer [sic] draußen und ich möchte schwimen [sic] gehen.“

Offizielle Schreibweisen

Es gibt unterschiedliche Schreibweisen für die Kennzeichnung von Fehlern im direkten Zitat. Die meistverbreitete und nach APA korrekte Form ist die Verwendung von „[sic]“ in eckigen Klammern. Weitere Varianten umfassen:

  • [sic!]
  • [!]
  • (sic)
  • (sic!)
  • (!)

Die gewählte Form sollte konsistent verwendet werden. Sichtrecht wird schon immer die Richtlinien der Hochschule anwenden. In einigen Fällen werden Sonderregeln definiert, die dann zwingend anzuwenden sind.

Fehlerquellen

Plagiate durch Fehler in direkten Zitaten

Ein Zitat, das Fehler enthält, kann zu Problemen führen, wenn es nicht korrekt mit „[sic]“ markiert wird. In diesem Fall kann es den Eindruck erwecken, dass du entweder unachtsam warst oder absichtlich Inhalte verändert hast. Dies könnte als Plagiat bewertet werden.

Ein Plagiat entsteht nicht nur durch das bewusste Kopieren fremder Inhalte, sondern auch durch fahrlässiges und falsches Zitieren.

Werden Fehler im Originalzitat verändert oder stillschweigend korrigiert, ohne dass eine entsprechende Kennzeichnung erfolgt, wird das Zitat verfälscht. Solche Modifikationen können als Täuschungsversuch oder mangelnde wissenschaftliche Sorgfalt bewertet werden.

Beispiel fehlerhaftes Zitieren (Plagiatsrisiko):

  • Original: „Es war ein kühller Sommerabend.“
  • Falsch zitiert: „Es war ein kühler Sommerabend.“ (ohne Markierung)
  • Richtig zitiert: „Es war ein kühller [sic] Sommerabend.“

Eine korrekte Verwendung von „[sic]“ bewahrt also vor Plagiatsvorwürfen und verdeutlicht gleichzeitig die Sorgfalt und Genauigkeit der wissenschaftlichen Arbeit.

Fehler im Originalzitat Ohne [sic] (Plagiatsgefahr) Mit [sic] (korrekt)
„Die Sonne ist kalt.“ „Die Sonne ist heiß.“ „Die Sonne ist kalt [sic].“
„Ich gehe schwimen.“ „Ich gehe schwimmen.“ „Ich gehe schwimen [sic].“
„Der Zug fährt um 16 Uhr ab.“ „Der Zug fährt um 18 Uhr ab.“ „Der Zug fährt um 16 Uhr [sic] ab.“

1a-Studi-Tipp: Der 1a-Studi Plagiat-Scanner erkennt direkte Zitate. Durch die Prüfung von Experten wird sichtbar, ob es sich um Änderungen und Verfälschungen handelt. Diese können anschließend mit [sic] gekennzeichnet werden. Durch das wissenschaftliche Lektorat werden deine direkten Zitate ebenfalls geprüft und mögliche Schwachstellen und Fehler korrigiert bzw. gekennzeichnet.

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