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Plagiate durch vergessene oder falsche Quellenangabe

Plagiate durch vergessene oder falsche Quellenangabe

In deiner wissenschaftlichen Arbeit spielt die korrekte Verwendung von Quellenangaben eine zentrale Rolle. Wenn du nicht sorgfältig arbeitest, drohen dir Plagiatsvorwürfe, selbst wenn du keine absichtliche Täuschung begangen hast.

Dieser 1a-Studi Artikel zeigt dir, wie Quellenfehler zu Plagiaten führen und was du dagegen machen kannst.

Definition

Was sind Quellenangaben in einer wissenschaftlichen Arbeit

Beim wissenschaftlichen Schreiben wird zwischen direkten und indirekten Zitaten unterschieden:

Direktes Zitat: Du übernimmst wortwörtlich eine Passage aus einer Quelle. Diese musst du in Anführungszeichen setzen und mit einer genauen Quellenangabe versehen.

Indirektes Zitat: Du gibst Inhalte sinngemäß mit eigenen Worten wieder. Diese Paraphrasen kennzeichnest du durch den Zusatz „vgl.“ und die entsprechende Quellenangabe.

Plagiate durch Zitate

Diese Quellen erscheinen an zwei Stellen deiner Arbeit:

  • Quellen im Text bzw. Fußnoten: Kurznachweise direkt am Zitat.
  • Literaturverzeichnis: Vollständige bibliografische Angaben.

Achte darauf, dass jede Quelle im Text mit dem Literaturverzeichnis übereinstimmt. Außerdem musst du den gewählten Zitationsstil konsequent anwenden. Mischungen verschiedener Stile gelten als formale Fehler und können zu Plagiatsvorwürfen führen.

Plagiatsbeispiele

Plagiatsbeispiele von häufigen Fehlern bei Quellen im Text

Die Zitation und Quellensichtung in wissenschaftlichen Arbeiten kommt einer bedeutenden Rolle zu. Neben dem korrekten wissenschaftlichen Schreiben gilt es, die Zitation richtig und vollständig zu setzen. Fehler werden von Softwares und den Prüfern erkannt und können zu einem Plagiatsvorwurf und somit Nicht-Bestehen.

Direktes Zitat ohne Nachweis

Wenn du vergisst, nach einem Zitat eine Quellenangabe zu machen, erweckt das den Eindruck, du beanspruchst fremde Gedanken als eigene.

Ein häufiger Fehler besteht darin, ein direktes Zitat aus einer Quelle zu übernehmen, aber die Quellenangabe zu vergessen. Dadurch suggerierst du, dass es sich um deine eigenen Worte handelt. Zum Beispiel, wenn du schreibst:

Bildung gilt als „die mächtigste Waffe, die du verwenden kannst, um die Welt zu verändern“.

Wenn du hier vergisst, die Quelle (Mandela, 1993, S. 67) anzugeben, entsteht der Eindruck, dass du diesen Gedanken selbst entwickelt hast, was eindeutig als Plagiat bewertet wird.

Paraphrase ohne Kennzeichnung

Wenn du sinngemäß Inhalte übernimmst, aber die Quelle nicht angibst, entsteht ebenfalls ein Plagiatsverdacht.

Beim indirekten Zitieren gibst du eine Passage sinngemäß in eigenen Worten wieder. Fehlt hierbei jedoch der Quellenverweis mit „vgl.“, erweckt dies den Eindruck, als stamme die Aussage vollständig von dir selbst. Ein Beispiel hierfür wäre, wenn du formulierst:

Bildung ist entscheidend, um gesellschaftliche Veränderungen zu ermöglichen.

Ohne Kennzeichnung (vgl. Mandela, 1993, S. 67) könnte man denken, es handle sich um deine eigene Erkenntnis, obwohl sie auf fremder Literatur basiert.

Falsche oder fehlende Seitenzahl

Fehlerhafte Seitenangaben verhindern, dass Leser deine Quellen überprüfen können.

Auch das Weglassen oder falsche Angeben der Seitenzahl bei einem direkten Zitat zählt zu Plagiatsfällen. Dies erschwert es Prüfern und Lesern erheblich, deine Quellen nachzuvollziehen. Beispielsweise schreibst du:

„Bildung ist die mächtigste Waffe, die du verwenden kannst, um die Welt zu verändern.“ (Mandela, 1993).

Hier fehlt die notwendige Seitenangabe („S. 67“), weshalb die exakte Quelle nicht überprüfbar ist.

Sekundärzitate und Übersetzungen ohne Hinweis

Gibst du eine Quelle aus zweiter Hand oder eine Übersetzung nicht an, täuschst du darüber, wie du die Information erhalten hast.

Wenn du ein Zitat aus einer Quelle übernimmst, die du selbst nicht im Original gelesen hast (Sekundärzitat), oder wenn du ein fremdsprachiges Zitat selbst übersetzt hast, musst du dies ausdrücklich kenntlich machen. Ein Beispiel wäre:

Mandela beschreibt Bildung als „die mächtigste Waffe zur Veränderung der Welt“ (zit. nach Müller, 2020, S. 45).

Ohne diesen Hinweis „zit. nach Müller“ erweckst du den falschen Eindruck, dass du Mandelas Originalwerk direkt verwendet hast.

Im Literaturverzeichnis

Plagiate durch Fehler im Literaturverzeichnis

Nicht nur im Fließtext, sondern auch im Literaturverzeichnis müssen die Quellen richtig zitiert werden. Fehler, unter anderem Unvollständigkeit und fehlende Übereinstimmung mit den Quellen und Fußnoten und Text, führen zu einem Plagiat.

Quelle im Text, aber nicht im Verzeichnis

Wenn Quellen im Text erscheinen, aber im Literaturverzeichnis fehlen, handelt es sich um ein verdecktes Plagiat.

Literaturangabe ohne Bezug im Text

Quellen, die im Verzeichnis stehen, aber im Text nie genannt wurden, werfen Fragen zur Sorgfalt deiner Recherche auf. Es handelt sich nicht um ein Plagiat, aber um einen formalen Mangel, der zu Punktabzug führt.

Uneinheitliche Angaben und fehlende Pflichtinformationen

Wenn Angaben unvollständig oder inkonsistent sind, ist der Verweis von den Kurzquellen im Text und den Langquellen im Literaturverzeichnis nicht möglich. Somit handelt es sich um ein formales Plagiat.

Bei Abbildungen

Quellenangaben bei Abbildungen und Tabellen

Nicht nur Texte, sondern auch Abbildungen und Tabellen benötigen Quellenangaben. Wenn du Grafiken selbst erstellst, dann wird häufig (Eigene Darstellung) gesetzt. Dadurch wirkst du der Gefahr vor, dass die Annahme besteht, dass du die Quelle vergessen hast.

Wenn du eine existierende Grafik oder Tabelle verändert hast, dann musst du dieses kennzeichnen mit:

(Eigene Darstellung nach Mustermann 2025, S. 10)

Abbildung oder Tabelle ohne Quellenhinweis

Ohne Hinweis auf die Herkunft begehst du einen Urheberrechtsverstoß.

Datensätze, Diagramme oder Modelle ohne Nachweis

Auch übernommene Daten müssen immer nachweisbar sein.

1a-Studi-Tipp: Ohne korrekte Quellenangaben drohen neben den Plagiaten auch rechtliche Konsequenzen aufgrund des Urheberrechts.

Plagiatsgefahr

Wann wird fehlende Quellenangabe zum Plagiat?

Nicht jede fehlende Quellenangabe bedeutet sofort ein Plagiat. Punktabzug bei der Bewertung folgt jedoch definitiv, was deine Note im Studium unnötig verschlechtert. Es wird zwischen formalen Fehlern und absichtlicher Täuschung unterschieden:

Formaler Fehler

Kleinere, offensichtliche Fehler gelten meist als Nachlässigkeit und nicht als Plagiat. Solche Fehler entstehen oft aus Unachtsamkeit, ohne Täuschungsabsicht. Typische Beispiele:

  • Du gibst bei einem direkten Zitat die falsche Seitenzahl an („S. 57“ statt „S. 75“).
  • Du vergisst bei einer Paraphrase den Zusatz „vgl.“ und ergänzt ihn erst später.
  • Du nennst eine Quelle im Text, trägst sie aber versehentlich nicht ins Literaturverzeichnis ein.

Solche Fälle werden von Prüfern in der Regel nicht als schwerwiegendes Plagiat gewertet, sondern als formale Unachtsamkeit. Dennoch solltest du diese Fehler vermeiden, weil wiederholte oder gehäufte Fehler auch Zweifel an deiner Sorgfalt wecken können.

Täuschung

Größere oder systematische Fehler werden häufig als bewusste Täuschung bewertet. In diesem Fall geht die Prüfstelle davon aus, dass du gezielt fremdes Gedankengut als dein eigenes ausgibst. Beispiele:

  • Du übernimmst wörtlich längere Passagen aus einem Buch, ohne Anführungszeichen oder Quellenangabe.
  • Du paraphrasierst ganze Absätze aus einer Quelle, ohne sie mit „vgl.“ zu kennzeichnen, und baust sie als deine eigene Argumentation ein.
  • Du nutzt Abbildungen, Tabellen oder Daten aus einer anderen Arbeit, versiehst sie aber nicht mit einem Quellenhinweis.
  • Du korrigierst Rechtschreibfehler in direkten Zitaten, ohne dies mit [sic] zu kennzeichnen, und veränderst dadurch den Originaltext.

Solche systematischen Fehler gelten als Plagiat und führen in der Regel zu gravierenden Folgen – bis hin zur Aberkennung der Arbeit oder des Titels.

Gegenmaßnahmen

Was tun, wenn eine Quellenangabe vergessen wurde?

Falls dir während des Schreibprozesses eine vergessene Quelle auffällt, korrigiere den Fehler umgehend.

Solltest du den Fehler erst nach der Abgabe bemerken:

  • Informiere umgehend deine Prüfer und bitte um die Möglichkeit einer Korrektur.
  • Nutze ein professionelles Lektorat und eine Plagiatsprüfung, um mögliche Fehler vor der Abgabe zu identifizieren und zu beheben.

Durch professionelle Unterstützung von 1a-Studi minimierst du das Risiko unbewusster Fehler und erhöhst die wissenschaftliche Qualität deiner Arbeit.

1a-Studi-Tipp: Bei 1a-Studi kannst du die gesamte Zitation im Text- und Literaturverzeichnis professionell korrigieren und prüfen lassen. Bei der Plagiatentfernung wird ebenfalls ein Expertenblick auf die Zitation genommen. Dadurch wirst du auf Schwachstellen aufmerksam, die du ebenfalls korrigieren lassen kannst.

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