Strukturplagiat erkennen und vermeiden

Viele Studierenden wissen, dass Copy and Paste von Textpassagen als Plagiat gilt und grundsätzlich von Plagiatscannern erkannt wird.

Weniger bekannt ist jedoch, dass auch die Übernahme von Argumentationsstrukturen und Gliederungen fremder Arbeiten ein Plagiat darstellt.

Derartige Kopien und Ideenraub werden als Strukturplagiat bezeichnet. Gerade weil sich Studierende häufig an fremden Vorlagen orientieren, besteht die Gefahr, unbewusst ein solches Plagiat zu erzeugen.

Scanne deine Abschlussarbeit daher unbedingt immer vor Einreichung an der Hochschule auf Plagiat.

Was ist ein Strukturplagiat?

Ein Strukturplagiat liegt vor, wenn eine fremde Gliederung, der Aufbau oder der Argumentationsgang nahezu vollständig übernommen wird, ohne dass diese Eigenleistung erkennbar wird.

Während bei klassischen Plagiatsformen der Text im Vordergrund steht, betrifft das Strukturplagiat die innere Struktur einer wissenschaftlichen Arbeit.

Beispiel: Eine existierende Abschlussarbeit untersucht ein ähnliches Thema. Du hast dich daher sehr stark am Aufbau und der Forschungsmethodik orientiert. Letztlich hast du eine akademische Leistung kopiert, was ebenfalls als Plagiat gewertet werden kann.

Ab wann liegt ein Strukturplagiat vor?
Ein Strukturplagiat liegt ein Strukturplagiat dann vor, wenn sich die Kapitelgliederung, Argumentationsabfolge oder logische Reihenfolge stark an einer fremden Vorlage orientieren.
Bereits kleine Abweichungen im Wortlaut ändern daran nichts, solange die Struktur identisch bleibt.

Verwandte Plagiatsformen im Überblick

Wie entsteht ein Strukturplagiat?

Um eine erste Orientierung für die eigene wissenschaftliche Abschlussarbeit zu erhalten, wird häufig auf Beispiele zurückgegriffen. Dies ist prinzipiell eine gute Idee, denn auch du musst das Rad nicht neu erfinden.

Gefährlich wird es, wenn du aus der Inspiration eine Kopie erstellst. Das bedeutet, dass du die Struktur einer existierenden Bachelorarbeit oder Dissertation nahezu vollständig übernimmst und nur deine eigenen Texte passend zum Thema einfügst.

Gefahren durch KI
Einer der größten Gefahren von KI ist, dass du nicht sicherstellen kannst, dass das Programm nicht tausenden anderen Studenten eine ähnliche Gliederung und Struktur für ein ähnliches Thema generiert.

Strukturplagiat erkennen

Ein Strukturplagiat zeigt sich häufig in:

• identischen Abfolgen von Kapiteln,
• wiederkehrenden Übergängen zwischen Themen,
• gleichartigen Argumentationsmustern, auch wenn Formulierungen abweichen.

Besonders auffällig ist dies, wenn die Kapitelgliederung ungewöhnlich spezifisch ist und trotzdem exakt übernommen wurde.

Plagiatsprüfungen und manuelle Analyse durch Expertinnen und Experten
Automatisierte Plagiatsprüfungen erkennen Strukturplagiate nur eingeschränkt, da diese in erster Linie Textgleichheiten aufzeigen.
Eine manuelle Analyse durch Experten ist daher notwendig. Diese vergleichen Aufbau und Argumentationsgang mehrerer Arbeiten miteinander.

Gehe immer davon aus, dass dein Professor an der Hochschule bereits tausende wissenschaftliche Arbeiten geprüft hat. Außerdem hat er eine Übersicht über den aktuellen Stand der Forschung. Daher ist es für ihn leicht festzustellen, dass er diese Struktur schon einmal gelesen hat.

Strukturplagiat Beispiel

Strukturplagiat in einer Bachelorarbeit
In der Bachelorarbeit eines Studenten findet sich die nahezu identische Gliederung einer bereits eingereichten Arbeit aus dem Vorjahr.
Obwohl die Textpassagen in eigenen Worten formuliert wurden, ist die Anordnung der Kapitel und Argumente unverändert.

Strukturplagiat in einer Doktorarbeit
Auch Dissertationen können betroffen sein. Wird der Aufbau einer fremden Dissertation übernommen, ohne eigenständige Forschungslogik zu entwickeln, liegt ein Strukturplagiat vor. In Promotionsverfahren wiegt dieser Verstoß besonders schwer.

Strukturplagiat in einer Hausarbeit
Hausarbeiten sind häufig stark komprimiert. Übernimmt ein Student die Struktur aus einem veröffentlichten Essay oder einer Seminararbeit, fällt dies unmittelbar auf, da die Gliederung die Eigenständigkeit der Leistung prägt.

Strukturplagiat durchgefallen - Folgen und Konsequenzen

Ein Strukturplagiat kann zu einem endgültigen Nichtbestehen führen. Besonders im Master- und Promotionsstudium gefährden Sanktionen nicht nur den Abschluss, sondern auch zukünftige Karrierechancen. Der Makel eines Plagiats begleitet Studierende über viele Jahre hinweg.

Akademische Sanktionen

Die Vermeidung eines Strukturplagiats erfordert ein bewusstes Vorgehen in allen Phasen der wissenschaftlichen Arbeit.

Brainstorming ohne fremde Vorlagen
Die Entwicklung der Struktur sollte immer mit einem eigenständigen Brainstorming beginnen. Erst wenn ein grobes Konzept vorliegt, dürfen fremde Arbeiten als Inspirationsquelle hinzugezogen werden.

Struktur-Logbuch führen
Das Führen eines Struktur-Logbuchs hilft, den eigenen Denkprozess sichtbar zu machen. Darin werden alle Überlegungen, Skizzen und Zwischenstände festgehalten.

Vielfältige Quellen nutzen
Die Nutzung einer breiten Basis an Quellen verhindert, dass der Aufbau einseitig aus einer Vorlage abgeleitet wird. Unterschiedliche Perspektiven regen eine originelle Struktur an.

Transparenz durch Fußnoten und korrekte Zitation
Sobald eine fremde Arbeit als Anregung genutzt wird, muss dies transparent gemacht werden. Fußnoten und ein präziser Verweis im Literaturverzeichnis sichern die wissenschaftliche Redlichkeit.

Einsatz professioneller Prüfungsmethoden
Vor der Abgabe empfiehlt sich eine professionelle Plagiatsprüfung. Während Software Copy and Paste erkennt, prüfen Experten von 1a-Studi zusätzlich die Struktur deiner Arbeit und geben Feedback.